Qualitätssicherung in der medizinischen Promotion

Zeitraum der Zusammenarbeit: 2018 bis 2020.

Die AG hat ihre Ergebnisse in der UniWiND-Publikation Band 11 veröffentlicht. Mehr Informationen.

Ziel der Arbeitsgruppe

Die medizinische Promotion, die in der Regel studienbegleitend durchgeführt wird, ist seit vielen Jahren Gegenstand einer kritischen Diskussion. Im Zentrum stehen dabei meist die fehlende hypothesengetriebene wissenschaftliche Fragestellung, der geringe Erkenntnisgewinn/Umfang der Arbeiten und die Auswertung und schriftliche Präsentation der Daten. Diese Qualitätsmängel haben unterschiedliche Ursachen wie fehlende Aspekte der Wissenschaftlichkeit in der Ausbildung, entsprechende Forschungsfreiräume während des Studiums, sowie zum Teil eine geringe Wertschätzung gegenüber der Tätigkeit durch medizinische Doktoranden oder schlechte Betreuungsverhältnisse. Dazu kommt eine mangelnde Sensibilisierung für gängige Standards der guten wissenschaftlichen Praxis. Diese Diskussion, die von verschiedenen Akteuren wie beispielsweise der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), dem Wissenschaftsrat (WR), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) geführt wird und in entsprechenden Stellungnahmen Eingang gefunden hat, weist die Notwendigkeit auf, über neue Strukturen, Qualitätsstandards und -sicherungsmaßnahmen in der medizinischen Promotion nachzudenken und diese entsprechend zu implementieren. Einzelne Standorte haben dazu bereits strukturierte Promotionsprogramme für Studierende der Human- und Zahnmedizin aufgelegt.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Standort-übergreifend handelnde Akteure dieses Prozesses zusammenzuführen, die unterschiedlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der medizinischen Promotion an den verschiedenen Standorten in Deutschland hinsichtlich Struktur, Umfang, Inhalt und Erkenntnisgewinn zusammenzutragen sowie Erfahrungen mit diesen Maßnahmen zu erheben und auszutauschen. So sollen bestehende Möglichkeiten und neue Konzepte zur Qualitätssteigerung transparent dargestellt werden. Der Prozess soll in einem Arbeitspapier münden, welches über die bestehenden Stellungnahmen hinausgeht und einen Praxisleitfaden darstellen soll.

Koordination

Prof. Dr. Michael Kühl, Universität Ulm (michael.kuehl@uni-ulm.de)
Dr. Inka Montero, Eberhard Karls Universität Tübingen (inka.montero@med.uni-tuebingen.de)